Ehre unter Dieben? Dunkle Märkte verweigern COVID-19 ‚Heilmittel‘.

Der Professor für Kriminologie Roderic Broadhurst fand heraus, dass einige Marktteilnehmer im Dunkeln doch Skrupel haben könnten.

Fast die Hälfte der von der Australian National University untersuchten Darknet-Standorte bieten keine COVID-19-„Behandlungen“ oder Schutzausrüstungen an.

Die Forscher fanden heraus, dass acht von 20 Märkten keine Artikel im Zusammenhang mit Coronaviren verkaufen, während weitere neun eine sehr begrenzte Auswahl anbieten. Auf nur drei Standorte entfiel die große Mehrheit (85 %) aller verkauften Einzelstücke.

Die Studie wurde vom Australischen Institut für Kriminologie in Auftrag gegeben und überwachte am 3. April 20 Märkte im Dunkeln, um eine Zählung der medizinischen Produkte und Verbrauchsmaterialien im Zusammenhang mit COVID-19 durchzuführen.

Die Forscher fanden 645 Angebote, die gegen Kryptowährung zum Verkauf angeboten wurden, darunter persönliche Schutzausrüstung (PSA), „Impfstoffe“, Diagnosegeräte und eines, das sogar behauptete, eine Blutprobe von einem genesenen Coronavirus-Patienten anzubieten. Den Forschern war es nicht gestattet, den Gegenstand zu erwerben, so dass sie die Echtheit solcher Gegenstände nicht beurteilen konnten.

Beweise für ein schlechtes Gewissen?

Unter dem Titel „Verfügbarkeit von Produkten im Zusammenhang mit COVID-19 auf den Märkten für Tor-Dunkelheit“ hieß es in dem Bericht, dass „auf die Gelegenheit das Verbrechen folgt und die COVID-19-Pandemie Profit aus Mangel und Angst bietet“.

CoronaWährend einige schnell die finanziellen Möglichkeiten der Pandemie nutzten – die untersuchten Produkte wurden mit 240.000 USD bewertet -, könnte die Tatsache, dass fast die Hälfte dieser Produkte nicht gelistet war, darauf hindeuten, dass einige Dunkelnetzbetreiber mehr Skrupel haben, als gemeinhin angenommen wird.

Im Gespräch mit Cointelegraph spekulierte der Autor der Studie, Professor Roderic Broadhurst, über das Fehlen von COVID-19-bezogenen Produkten an bestimmten Standorten:

„Grundsätzlich sehen verschiedene Märkte das Risiko unterschiedlich. Viele verbieten bereits Produkte wie Materialien zum Kindesmissbrauch und bestimmte Drogen/Gifte/etc, so dass die Ethik ebenfalls relevant ist. Natürlich haben einige Märkte keine solchen Skrupel und können sich selbst als kugelsicher betrachten.

Freier Markt im Dunkeln

Natürlich verkaufen viele Märkte in der Dunkelheit gerne Drogen, Waffen und handeln mit gestohlenen Kreditkarten und persönlichen Informationen. Einige Ecken des Dunkelnetzes sind schlimmer als andere: Cointelegraph berichtete kürzlich, dass im Jahr 2019 über 900.000 Dollar in Bitcoin (BTC) für den Kauf von Material über sexuellen Kindesmissbrauch in der Dunkelheit verwendet wurden.